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Unterschiede zwischen einer SAP-Migration und einer Standardmigration

Geschrieben von QESTIT Team | 10.10.2024 06:00:00

Unternehmen migrieren ihre Systeme häufig, um ihre IT-Infrastruktur zu modernisieren und so strategische Vorteile zu erzielen. Ältere Systeme werden im Laufe der Zeit schwerer zu verwalten und behindern die Skalierbarkeit. Neue Plattformen dagegen ermöglichen den Einsatz fortschrittlicher Technologien wie KI und moderner Benutzeroberflächen, die die Produktivität steigern und fundierte Entscheidungen erleichtern.

 

Zu den weiteren gängigen Gründen für eine Systemmigration zählen:

 

  • Datenzentralisierung:

    Verbesserung der Analyse- und Berichtsfunktionen durch Zusammenführung von Daten aus unterschiedlichen Systemen.

  • Skalierbarkeit:

    Optimale Anpassung an das Unternehmenswachstum.

  • Einhaltung von Compliance- und Sicherheitsanforderungen:

    Sicherstellung der Compliance und Schutz vor Cyberangriffen. 


 

Migration ist nicht gleich Migration. Jede Migration hat ihre eigenen besonderen Herausforderungen, Risiken und Anforderungen. Ein tiefes Verständnis dieser Aspekte ist notwendig, um die Auswirkungen auf betriebliche Prozesse frühzeitig zu erkennen.

 

  • Beispiel für eine Standardmigration:
    Wechsel von einem alten CRM-System auf eine cloudbasierte Lösung. Dieser Migrationstyp konzentriert sich hauptsächlich auf die Datenübertragung und der Schulung der Benutzer, während die Auswirkungen auf die Geschäftsprozesse insgesamt begrenzt bleiben.
  • Beispiel für eine SAP-Migration:
    Von SAP ECC zu SAP S/4HANA migrieren bedeutet, Daten zu übertragen und Geschäftsprozesse neu zu gestalten. Ziel ist es, neue Features optimal einzusetzen und die Arbeitsprozesse in mehreren Unternehmensbereichen zu optimieren.

 

 

Analyse von Herausforderungen und wichtigen Überlegungen

 

Durch den Vergleich dieser Migrationstypen werden die einzigartigen Herausforderungen und Überlegungen bei einer SAP-Migration deutlich.

 

Komplexität und Integrationsanforderungen 

 

  • Standardmigration:
    Standardmigrationen beziehen sich in der Regel auf weniger komplexe Systeme mit minimalen Abhängigkeiten. Der Fokus liegt darauf, Daten schnell und unkompliziert zu übertragen, ohne eine umfassende Analyse der Interaktion zwischen Daten, Systemen oder Geschäftsprozessen durchzuführen.

  • SAP-Migration:
    Bei Standardmigrationen handelt es sich oft um einfachere Systeme mit wenigen Abhängigkeiten. Der Fokus liegt auf der schnellen und reibungslosen Datenübertragung, ohne tiefgehende Kenntnisse über die Interaktion der Daten mit verschiedenen Systemen oder Geschäftsabläufen.

 

 

Vorgehensweise im Projekt 

 

Bei SAP-Migrationen reichen die Ansätze von der vollständigen Neuerstellung (Greenfield-Ansatz) bis zur Optimierung bestehender Systeme (Brownfield-Ansatz). Diese Entscheidungen beeinflussen die Komplexität und den Entwicklungsaufwand des Projekts erheblich. Im Gegensatz dazu folgen Standardmigrationen oft einem einfacheren Weg, der sich hauptsächlich auf die Datenübertragung konzentriert.

 

 

Kundenspezifische Anpassungen und Standardlösungen 

 

  • Standardmigration:
    Bei Standardmigrationen sind Anpassungen meist begrenzt, da die Daten in ein standardisiertes Zielsystem mit einfacher Konfigurationsstruktur übertragen werden sollen.

  • SAP-Migration:
    Der Grad der Anpassung bei SAP-Projekten hängt davon ab, wie stark die Geschäftsprozesse mit den standardmäßigen SAP-Funktionen übereinstimmen. Standardprozesse erfordern wenig Anpassung, während spezielle Anforderungen oft durch gezielte Modifikationen in SAP umgesetzt werden, um umfangreiche Entwicklungsarbeiten zu vermeiden.

 

 

Zusammenarbeit

 

  • Standardmigration:
    Die Zusammenarbeit bei Standardmigrationen ist meist zeitlich begrenzt und fokussiert sich auf Aufgaben wie Datenextraktion und -transformation. Nach Abschluss der Migration wird die Rolle des Partners meist stark reduziert.

  • SAP-Migration:
    Der Schlüssel zum Erfolg bei SAP-Projekten liegt in der intensiven Kooperation zwischen Ihrem Unternehmen und dem Implementierungspartner. Während Ihr Unternehmen die geschäftlichen Anforderungen definiert, steuert der Partner sein Fachwissen zu SAP bei. Diese langfristige Beziehung konzentriert sich auf Wissenstransfer und Change Management, damit Ihr Team die SAP-Umgebung eigenständig betreiben kann.

 

 

Auswirkungen auf Geschäftsprozesse und Umgang mit Ausfallzeiten

 

  • Standardmigration:
    Ausfallzeiten spielen auch bei Standardmigrationen eine Rolle, jedoch sind die Auswirkungen auf Geschäftsprozesse meist geringer. Der Fokus liegt hauptsächlich auf der Gewährleistung einer konsistenten Datenübertragung.

  • SAP-Migration:
    Da SAP-Systeme oft das Herzstück von Geschäftsprozessen bilden, sind Ausfallzeiten besonders kritisch. Um Störungen zu minimieren, sind umfassende Abnahmetests durch die Anwender (UAT) unerlässlich.

 

 

Globale Aspekte und Zeitrahmen für SAP-Projekte

 

SAP-Migrationsprojekte erfordern oft eine globale Abstimmung, da sie mehrere Regionen und Teams einbinden, was die Komplexität erhöht. Faktoren wie regionale Vorschriften, Zeitzonen und kulturelle Unterschiede müssen sorgfältig berücksichtigt werden. Die Dauer eines SAP-Migrationsprojekts kann sich aufgrund von Umfang und erforderlicher Anpassung über mehrere Jahre erstrecken. Der Entwicklungsaufwand wird durch die Komplexität des Projekts, notwendige Anpassungen, verfügbare Ressourcen und die Zusammenarbeit mit dem Implementierungspartner beeinflusst. Standardmigrationen sind hingegen oft unkomplizierter und beschränken sich auf die reine Datenübertragung.

 

Zusammenfassung 


Standardmigrationen, beispielsweise von einem veralteten CRM zu einem Cloud-System, sind weniger komplex und beschränken sich auf die Datenübertragung. Die Auswirkungen auf Geschäftsprozesse sind minimal, Abhängigkeiten gering, Anpassungen sowie eine langfristige Zusammenarbeit selten nötig.

 

Im Gegensatz dazu sind SAP-Migrationen, wie der Wechsel von SAP ECC zu S/4HANA, wesentlich komplexer. Sie umfassen nicht nur die Datenmigration, sondern auch die Neugestaltung von Geschäftsprozessen, die mehrere Abteilungen betreffen. SAP-Migrationen erfordern eine sorgfältige Planung, Integration mit anderen Systemen und intensive Zusammenarbeit aufgrund ihrer globalen Reichweite und längeren Projektlaufzeiten.