Im Gespräch mit Bouzid, SAP-Consultant

Hallo Bouzid, was gemau machst Du bei QESTIT ?

Ich bin seit rund 7 Jahren Consultant bei QESTIT. In den letzten Jahren war ich als Datenmigrationsmanager in einem SAP-Projekt tätig.

Das ist nicht Dein erstes SAP-Projekt, oder?

Nein, ganz und gar nicht! Ich habe schon sehr früh in meiner Karriere begonnen, an SAP-Projekten zu arbeiten. Seitdem war ich auf verschiedenen Ebenen und in Projekten unterschiedlicher Größenordnungen tätig – eines davon wurde sogar in über 26 Ländern umgesetzt.

Diese Expertise ist besonders gefragt, da SAP-Nutzer bis 2027 auf SAP 4/HANA migrieren sollten. Die Anforderungen sind hoch und die richtige Partnerwahl ist entscheidend. Was ist aus Deiner Sicht der Schlüssel zu einer erfolgreichen Migration?

In einem Satz: Eine präzise Auswahl der Projektbeteiligten und ein realistisches Budget.

• Es ist essenziell, verlässliche Partner zu finden (darunter qualifizierte Tester) sowie die Projektbeteiligten auf Kundenseite gezielt auszuwählen. Dabei sind sowohl funktionales SAP-Wissen als auch betriebswirtschaftliche Fähigkeiten (Key User) von Bedeutung. Der Aufbau eines kompetenten Teams ist der Schlüssel zum Erfolg eines Projekts.
• Beim Thema Budget geht es nicht darum, es unnötig zu erhöhen, sondern es gemeinsam mit Fachleuten realistisch einzuschätzen oder die Prioritäten gezielt zu setzen. Gerade letzteres ermöglicht es oft, den vorgegebenen finanziellen Rahmen einzuhalten.

Du sprachst auch von „vertrauenswürdigen Partnern“. Wie wählst Du diese aus?

Es ist entscheidend, mit echten Spezialisten zusammenzuarbeiten und mit ihnen eng zusammenzuarbeiten. Das bedeutet, Unternehmen mit fundierter Erfahrung in diesem Bereich einzubeziehen. So lässt sich eine qualitativ hochwertige Migration und ein klar definiertes Projekt sicherstellen. Bei QESTIT haben wir das Glück, über 25 Jahre Erfahrung im Software-Testing sowie SAP-Spezialisten – mich eingeschlossen – an Bord zu haben.

„Key User“ scheinen ebenfalls eine wichtige Rolle zu spielen. Kannst Du uns mehr darüber erzählen?

Bei SAP-Projekten gibt es viele Beteiligte, die direkt oder indirekt von den Veränderungen betroffen sind. Deshalb ist es unerlässlich, zunächst eine enge Zusammenarbeit mit dem Management aufzubauen und dann die Schlüsselfiguren im Projekt – die „Key User“ – klar zu definieren. Sie sorgen dafür, dass ihre spezifischen Aufgaben und Prozesse richtig verstanden werden, und erhalten gezielte Schulungen zur neuen SAP-Version. Ihre Rolle ist entscheidend, da sie als Multiplikatoren und Schnittstelle zu den Endanwendern agieren.

Wie stellst Du sicher, dass die Zusammenarbeit mit den Fachbereichen ein Erfolg wird?

Bei SAP-Projekten ist es entscheidend, die betroffenen Geschäftsbereiche genau zu verstehen. Eine detaillierte Analyse des aktuellen Systems („As-Is“) ermöglicht es uns, eine optimierte zukünftige Version („To-Be“) zu entwickeln, die exakt auf die Bedürfnisse zugeschnitten ist. Hierbei spielt der Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung eine große Rolle. Veränderungen im Arbeitsalltag sind oft mit Widerständen verbunden – daher liegt es an uns, diesen Wandel frühzeitig zu begleiten und Frustrationen beim Go-Live zu minimieren. Dies fällt unter den Begriff „Change Management“.

Was unterscheidet SAP-Projekte von anderen Projekten?

Der große Unterschied bei SAP-Projekten besteht darin, dass das System aus Modulen besteht, die je nach Kundenanforderung angepasst werden können. Dabei müssen die richtigen Module implementiert und gegebenenfalls individuell modifiziert werden. In klassischen Softwareprojekten hingegen beginnt man meist bei null und entwickelt alles von Grund auf. Dadurch unterscheidet sich die Vorgehensweise erheblich.

Du hast in diesen Projekten viele unterschiedliche Rollen übernommen. Welche war für Dich am wichtigsten?

Ein erfolgreiches Projekt steht und fällt mit dem Team. Wenn ich jedoch eine Rolle hervorheben müsste, dann wäre es die des Verantwortlichen für die Datenmigration. Daten sind heutzutage essenziell und für viele Unternehmen äußerst wertvoll. Es ist entscheidend, sie zu bereinigen und effizient an das neue System anzupassen – durch die Definition neuer Regeln für Mapping, Datenmanagement und Integration. All dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit den Fachbereichen, die die Migrations- und Implementierungsrichtlinien festlegen. Anschließend wird der Tester unverzichtbar, um diese Datenflüsse zu überprüfen und sicherzustellen, dass die Regeln korrekt angewendet wurden.

Mit welchen Herausforderungen hattest Du zu kämpfen und wie hast Du sie gemeistert?

Die größte Herausforderung ist eindeutig der Go-Live. Der Erfolg des Projekts steht an oberster Stelle, und um diesen sicherzustellen, kommt es vor allem darauf an, mit den richtigen Fachleuten zusammenzuarbeiten:

• Motivation ist ansteckend: Wer selbst engagiert und inspirierend agiert, stärkt auch die Motivation der Menschen im Umfeld. So entsteht ein selbstverstärkender Erfolgskreislauf.

• Ein gutes Arbeitsklima ist entscheidend. Es muss eine positive Energie zwischen dem Kunden und uns herrschen, damit alle die richtige Dynamik für das Projekt entwickeln.

Zum Abschluss noch eine persönliche Frage: Bist Du aus Leidenschaft oder eher zufällig im Testing gelandet?

Eher durch Zufall! Ich habe ursprünglich technische Fächer studiert und im Laufe meiner Karriere unterschiedliche Rollen übernommen – darunter Entwickler, Solution Architect, Business Analyst und Test Manager. Diese Vielseitigkeit hat mir letztlich den Weg ins Testing geebnet.

Wenn Du sich für eine andere Laufbahn entschieden hättest, welchen Beruf würdest Du jetzt ausüben?

Wahrscheinlich Uhrmacher oder Geigenbauer! Beides erfordert höchste Präzision und Genauigkeit – Eigenschaften, die mir besonders am Herzen liegen.