Im Gespräch mit Mohamed, Test Manager

Ein Interview mit Mohamed Ameen, Test Manager bei QESTIT

Mohammed A. DE

 

Was war Dein ursprünglicher Karriereweg und was hat Dich dazu gebracht, über einen Wechsel nachzudenken?

Meine berufliche Laufbahn begann im Bankwesen. Es war ein solider Beruf, aber insgeheim hat mich Technik schon immer fasziniert. Besonders die Systeme, die wir verwendet haben – wie sie im Hintergrund funktionierten und was sie reibungslos laufen ließ.

Diese Neugier wurde mit der Zeit immer stärker. Während meiner Arbeit in der Bank war ich an Systemänderungen und am User Testing beteiligt, und ich merkte, dass mir genau dieser Teil besonders Spaß machte: Fehler finden, Szenarien durchdenken, verstehen, wie alles zusammenhängt. Da hat es bei mir Klick gemacht – ich dachte: „Warum mache ich das nicht einfach zum Beruf?“

 

 

Wie hast Du Dich auf den Wechsel vorbereitet? Hast Du studiert, Fortbildungen besucht oder eher auf Learning by Doing gesetzt?

 

Der Wechsel in die Qualitätssicherung war kein spontaner Schritt, sondern strategisch geplant. Zuerst habe ich das Testumfeld gründlich analysiert und überlegt, wo ich mein Bankwissen gezielt einbringen kann. Anschließend habe ich die ISTQB Foundation Level-Zertifizierung gemacht, um mir eine solide theoretische Grundlage im Bereich Softwaretesting zu schaffen.

Parallel dazu habe ich an Online-Kursen teilgenommen, die sich auf Testfalldesign, den Defect-Lifecycle, agile Methoden und Tools wie JIRA und Selenium konzentrierten. Doch die wichtigste Lernphase begann mit dem Einstieg in ein reales Projektumfeld. Dort konnte ich das Gelernte praktisch anwenden, unterstützt von erfahrenen Kollegen. Die Kombination aus Domänenwissen und Projekterfahrung hat mir den Einstieg enorm erleichtert.

 

Was war Deine größte Herausforderung beim Umstieg in die QS und wie hast Du sie gemeistert?

 

Eine der größten Herausforderungen kam gleich zu Beginn meines Wechsels vom Bankwesen in die Qualitätssicherung. Ich sollte ein neues Kernbankensystem testen – mit komplexen Regeln, vielen Schnittstellen und kaum Dokumentation. Für jemanden ohne tiefes Testing-Know-how eine echte Bewährungsprobe.

Statt den Kopf in den Sand zu stecken, habe ich das Problem methodisch angepackt: Ich baute mir systematisch Wissen auf, sprach mit Anwendern und Entwicklern, erstellte visuelle Workflows und lernte das System im Detail kennen. Das Resultat: Hochwertige Testszenarien, früh entdeckte Fehler mit großem Impact sowie eine spürbare Verbesserungen in der Testabdeckung und der Dokumentation.

Diese Erfahrung hat mir gezeigt: Mit der richtigen Haltung und Strategie kann man auch ohne klassischen IT-Start in der QS echten Mehrwert schaffen.

 

 

Welche Stärken aus Deiner Zeit im Bankwesen nutzt Du heute als Test Manager?

 

Durch meinen Bankhintergrund habe ich gelernt, wie wichtig Präzision, Risikoabschätzung und klare Kommunikation sind. Genau das setze ich heute in der QS ein: Ich erkenne Schwachstellen früh, übersetze Fachanforderungen in konkrete Tests und koordiniere die Abstimmung zwischen IT und Business. Genau das macht in vielen Projekten den Unterschied.

 

Was waren aus Deiner Sicht die entscheidenden Schritte auf dem Weg zu Deinem heutigen Erfolg?

 

Der Schlüssel war für mich: Dranbleiben, lernen und mein Wissen gezielt einbringen. Ich komme nicht aus einem technischen Umfeld, also habe ich gezielt Fortbildungen besucht, viel ausprobiert und Kolleginnen und Kollegen sehr viele Fragen gestellt. Gleichzeitig habe ich mein Bankwissen dort eingebracht, wo es passte. So konnte ich auch als Neueinsteiger im Testing direkt Mehrwert liefern. Und am wichtigsten: Ich habe nicht aufgegeben, wenn es schwierig wurde. Ich bin einfach Schritt für Schritt weitergegangen.

 

Welche Meilensteine hast Du bisher erreicht und worauf bist Du besonders stolz?

 

In fünf Jahren habe ich mich vom vom Junior Tester zum Test Manager entwickelt. In dieser Zeit durfte ich Teams führen und große Testprojekte umsetzten. Mein Banking-Know-how war mein Anker: Ich habe Prozesse hinterfragt, Anforderungen geschärft und Tests so gestaltet, dass sie echten Business-Mehrwert liefern. Ob Konten, Zahlungen oder Onboarding, ich habe die End-to-End-Prozesse getestet, Lücken früh erkannt und für ein stabiles Go-live gesorgt. Mein Fokus lag dabei nicht nur auf Testausführung, sondern auf echter Qualitätssicherung: vorausschauend denken, Risiken erkennen, klar kommunizieren. Das Ergebnis: stabile Systeme, zufriedene Stakeholder und spürbarer Impact auf die Kunden der Bank. Genau dafür mache ich das.

 

Was bedeutet dieser Erfolg für Dich sowohl beruflich als auch persönlich?

 

Für mich bedeutet der Erfolg vor allem eins: Ich tue heute etwas, das mich wirklich motiviert. Die Arbeit in der QS ist abwechslungsreich, fordernd und bietet mir echte Entwicklungsmöglichkeiten. Gleichzeitig bin ich Teil starker Teams, mit denen Zusammenarbeit auf Augenhöhe möglich ist. Das macht einen großen Unterschied im Alltag.

 

 

Worauf bist Du in deiner bisherigen Laufbahn am meisten stolz?

 

Als ich ein Test Manager wurde, habe ich mein erstes End-to-End-Testprojekt für eine Core-Banking-Transformation geleitet. Zu sehen, wie das System erfolgreich live ging und zu wissen, dass ich dabei eine zentrale Rolle gespielt habe – das war ein Moment, auf den ich wirklich stolz bin.

 

 

Welche wichtigen Lektionen hast Du aus dieser Erfahrung mitgenommen?

 

Veränderung ist manchmal beängstigend, aber oft notwendig. Wenn Du nicht zufrieden bist, wo Du gerade stehst, hab keine Angst, etwas Neues auszuprobieren. Und: Hör nie auf zu lernen. Die Tech-Welt entwickelt sich schnell, und wir sollten das auch tun.

 

Wenn du deinem früheren Ich einen Rat geben könntest was würdest du anders machen?

 

Ehrlich gesagt hätte ich den Wechsel früher machen sollen. Aber jeder Schritt auf dem Weg hat mir etwas beigebracht. Deshalb bereue ich nichts.

 

Was ist Dein nächstes berufliches Ziel?

 

Mein nächstes Ziel ist es, in die Rolle des Delivery Managers hineinzuwachsen. Nach meiner Erfahrung im Testing und in der Teamleitung bin ich bereit für mehr Verantwortung im gesamten Projektverlauf. Ich möchte End-to-End-Delivery steuern, die Geschäftsziele im Blick behalten und die Qualität über alle Phasen hinweg sichern. Die Arbeit mit cross-funktionalen Teams macht mir Spaß und passt gut zu dieser Rolle. Für mich ist das der logische nächste Schritt.

 

QESTIT Team

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